Mittwoch, 26. Dezember 2012

Buszeit

Kennt ihr das? Wenn ich im Bus sitze, dann sitze ich meistens nur so da und starre nach draußen oder auf den Sitz vor mir und denke nach. Auch wenn ich in Begleitung bin, ich rede kaum. Irgendwie gleite ich in Gedanken immer total ab, in dieser Buszeit. Es ist mehr ein Zeitgefühl als eine räumliche Veränderung. Mir gehen alle möglichen Gedanken durch den Kopf und meistens deprimiert mich das ein wenig. Jedenfalls saß ich eben mal wieder 20Minuten im Bus und hab ungewollt alle möglichen Szenen der letzten wochen durchanalysiert, die mich irgendwie verärgert, enttäuscht oder gestresst haben und einmal mehr festgestellt, dass ich mit so vielen Dingen unzufrieden bin und es trotzdem nicht auf die Reihe bekomme sie zu ändern. Das ist übrigens auch eines der größten Probleme: ich kriege meinen Arsch nicht hoch, ich kann mich so schwer überwinden oder unangenehme Dinge einfach mal durchziehen. Und das nervt mich selbst am Allermeisten. Das führt dann in jedem Fall zu noch mehr Frust. Jetzt habe ich mir passend zum neuen Jahr vorgenommen, nach einem System Sachen anzupacken, die ich ewig vor mir herschiebe oder eine Veränderung mal durchzuziehen. Das heisst zum Beispiel Sport jeden Dienstag oder Sachen am Abend vorher packen. Oder kein Geld ausgeben welches eigentlich verplant ist. Oder zu viel Fernsehen. Oder zu ungesund essen. oderoderoder. Von Kleinigkeiten bis zu grundsätzlichen Angewohnheiten. Dinge so ändern, dass es mir besser geht und es auch besser funktioniert. In der Hoffnung mich schon an die Umstellung zu gewöhnen.  Normalerweise bin ich ja der Meinung, dass man lieber sofort ändern sollte, was einen runterzieht und dafür keinen neuen Jahresanfang braucht. Aber er steht jetzt vor der Tür und so kann ich das ganze Vorhaben ein wenig als "Startschuss für ein besseres Leben" betrachten. Ein jungfräuliches Jahr um einige dumme Angewohnheiten abzulegen oder Lasten loszuwerden. Ich denke auch schon eine ganze Weile darüber nach nur noch vegetarisch zu essen, aber ich liebe auch den Geschmack von Fleisch. Vielleicht will ich nicht darauf verzichten, aber zumindest habe ich mir vorgenommen es mal zu versuchen, wer weiß, vielleicht geht es dann doch leichter als gedacht und wenn nicht, hab ich den Konsum zumindest reduziert und genieße es bewusster. Ich werde mir sowas wie einen Plan machen, mit allem was mich stört und dem Weg es zu ändern oder besser zu kontrollieren. Mit dem was ich erreichen will und mit dem womit ich mich zufrieden gebe. Und wenn ich einen Teil davon schaffe, dann weiß ich, dass ich es kann und dass Veränderung stattfindet.

Sonntag, 23. Dezember 2012

How to: PappArt?


Mein geliebter Oskar inspirierte mich heute zu einem "PappArt". Aus der Pappe alter Kartons und Kisten kann man noch eine ganze Menge machen. Und da ich einen Großteil meiner Geschenke bestellt habe, habe ich auch noch genug davon rumfliegen. Alle weiteren Grundmaterialien werdet ihr mit großer Wahrscheinlichkeit sowieso zu Hause haben.

Ihr braucht: Pappe, Karton, kann gerne gerissen sein / Schere & Cutter / Bleistift zum Motiv vorzeichnen

Ich habe für meine Variante zusätzlich goldenen und schwarzen Edding, Federn, Holzbuntstifte, Glitzer und Kleber verwendet, aber ihr könnt euch hierbei wirklich austoben, z.B. mit einer Nadel Löcher in den Karton stechen und mit einem schönen Band oder Garn besticken, Muster ausstanzen, Perlen aufsetzen, ...

Mögliche Materialen wären: Acrylfarben, Wasserfarben, Wachs, Dinge, die ihr in der Natur gefunden habt (Blätter, Beeren, Kastanien...), Filz, Wolle, Mosaiksteine, Muscheln, Holz, Büroklammern, Stempel, Nudeln, Stoffe, Fell, Nagellack, Klebebänder, Nieten, Sticker, Marker... usw.


Mein Motiv habe ich mir selbst gezeichnet, aber ihr könnt natürlich jedes Motiv nehmen. Mit Transparentpapier lässt es sich leichter übertragen als Freihand.
Ich habe mir also ein Stück Pappe abgerissen, am Besten nicht viel größer als das Ergebnis am Ende auch sein soll.   Das kann gerne geknickt oder schief sein. Dann zeichnet ihr drauflos, muss nicht zu genau und perfekt sein, schließlich zeichnet ihr es noch nach oder beklebt die Fläche irgendwie. 


So ein Karton besteht aus mehreren Schichten. Mit dem Cutter kann man nun ganz leicht eine oder mehrere Schichten ganz einfach lösen und mit den Fingern abrupfen. Einfach an der gewünschten Linie entlang schneiden und abziehen. Achtet darauf, dass ihr nicht zu fest aufdrückt und den ganzen Karton zerschneidet. Ich habe mich für die Innenseite der Ohren entschieden.


Als nächstes könnt ihr mit Bunt-, Filz- oder Effektstiften die Bereiche und Flächen nach eurem Geschmack nachziehen, ausmalen oder schattieren. Ich habe den äußeren Teil der Ohren vergoldet, den Zylinder und die Krawatte ausgemalt, das Dreieck und die Nase nachgezogen. Man kann natürlich auch das ganze Motiv ausfüllen oder auch einen Hintergrund oder ein Muster dazumalen. Auch Klebeband über Flächen geklebt ergibt einen schönen Effekt.



Zum Schluss dann noch die Hasenbacken mit Klebstift einschmieren und Glitzer darauf verteilen, zusätzlich noch eine Feder an den Zylinder geklebt und fertig ist mein PappArt. Ihr könnt auch noch einen Rahmen aus Pappe basteln und bemalen und dann über euer Werk kleben. Ein besonderer Hingucker an jeder Wand oder ein schönes Geschenk für Freunde.



Samstag, 2. Juni 2012

Wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen...

HalliHallo,

das ist dann jetzt der zweite Post für heute.
Meine Eltern wohnen ja auf dem Land bzw. am Meer und haben sich seit sie hier wohnen einen richtigen alternativen Umkreis aufgebaut, finde ich nebenbei bemerkt sehr toll. So gibt es Biofleisch und Wurst vom Bauern, sowie Milch und Käse. Obst und Gemüse aus dem eigenen oder dem Garten von Freunden. In der näheren Umgebung gibt es eine Kommune und alle sind völlig im Einklang mit der Natur. Hippiehausen sozusagen. Jedenfalls war dort heute das Holunderfest. Leider mit wenig Holunder, weil der dieses Jahr um diese Zeit noch nicht blüht, dafür mit Ständen voller selbstgefertigter Produkte aus der Region. Es gab Holzofenpizza und viele verschiedene Sorten köstlichen Kuchen, Säfte aus eigener Produktion, gefilzte, gewebte und genähte Kleidung und Taschen, tolle Keramik und wundervollen Schmuck. Leckere Salami, Holzinstrumente (an dem Stand hat mein Vater den ganzen Tag voller Begeisterung verkauft), Öle, Aufstriche, Honig und so weiter und sofort.

Ich habe einen Kürbis-Grünkern-Aufstrich, ein Bärlauch-Tomatenpesto, eine sehr schöne Bernsteinekette für Maik, eine Maultrommel, wundervolle Ohrringe für mich und die Tüte voller Holzinstrumente von meinem Vater erstanden. Außerdem habe ich eben einen 5kg Eimer Biohonig vom Imker in Gläser abgefüllt, davon kommt auch eines mit nach Hause.






Es ist immer ein bisschen wie ein Ausflug in eine andere Welt, wenn ich hier zu Besuch bin. Es ist so Gegensätzlich zur Stadt, aber ich genieße es in vollen Zügen. Die Schwalben beim Nestbau beobachten, mit dem Postboten tratschen, den Hasen übers Feld hoppeln sehen, Adlerfedern finden, dem Wind lauschen, gutes Bauernbrot essen, die Füße hochlegen. Mhhh.